Selbst-Bewässernde Hochbeete – Good Hope Primary (2018)
Anlass für das Projekt war der Wunsch der an der Summerschool teilnehmenden Studierenden (vgl. One World Development) nach einem praktischen und realen Projekt, das sie selbst realisieren können. 8 Studierende aus Aachen nahmen am Hochbeet-Projekt teil, das über das Programm Konkreter Friedensdienst von Engagement Global finanziell gefördert wurde. Außerdem leisteten die Studierenden leisteten einen eigenen Fundraising-Beitrag zum Projekt.
In der letzten Augustwoche bereiteten sich die Studierenden in Aachen in mehreren Workshops zu den Themen Südafrika, Urban Farming / Urban Gardening in Kapstadt und Modellbau auf ihre Aufgabe in Kapstadt vor. Den Workshops ging eine intensive Recherchearbeit über ähnlich gelagerte Projekte voraus.
Partnerorganisation im Projekt in Kapstadt war die Oranjezicht Cityfarm (OCZF). Dort „entdeckten“ die Studierenden alte Obstkisten, die auf der Farm zu Hochbeeten umfunktioniert worden waren und erkannten diese als optimales Behältnis für die geplante, sich selbst bewässernde Hochbeetvariante. Die Obstfarmen rund um Kapstadt haben ihre Lagerhaltung auf Kunststoffboxen umgestellt und verkaufen die ca. 15.000 Holzboxen jetzt als Recyclingprodukte! Neben OCZF ließen sich die Studierenden auch in den Gärten von Abalimi Bzekhaya, SEED, Ikhaya und im Oude Molen Ecovillage inspirieren.
In der Schule wurde entschieden, die Hochbeete in den beiden Innenhöfen aufzustellen. Neben den Hochbeeten wurde die Idee von Ikhaya Gardens aus Autoreifen mit Hilfe von Wäschekordeln Sitzgelegenheiten zu bauen ins Projekt aufgenommen. In Absprache mit der Schulleiterin und dem Klassenlehrer formierte sich eine Gartengruppe aus 12 Kindern der 6. Klasse, mit denen die weitere Planung der Innenhöfe und auch der spätere Aufbau gemeinsam erarbeitet wurden. Gemeinsam wurden die beiden Höfe ausgemessen, Lieblingsgemüse und Obst gemalt und maßstabsgerechte simple Modelle von den Innenhöfen gebaut. Es war besonders schön zu sehen wie die Kinder am Ende verstanden haben, wie man mit den Modellen die Gestaltung der Innenhöfe planen kann.
Die Bauphase des Projekts fand während der Schulferien statt. Dazu hatten die Eltern eine spezielle Genehmigung für die Kinder erteilt. Die angelieferten Obstkisten wurden zuerst gemäß den Plänen und Modellen in den beiden Innenhöfen der Schule arrangiert. Anschließend bemalten die Kinder die Obstkisten mit einer Grundierung und ersten Motiven. Am folgenden Tag standen zuerst die Autoreifen im Mittelpunkt. Diese wurden von den Schülern ganz bunt in allen möglichen Farben, die die Kinder selbst anmischten, bemalt, um daraus später Beete und auch Sitzgelegenheiten zu schaffen.
Jede der acht Obstkisten wurde mit 400 kg Kies befüllt. Dieser dient als Wasserspeicher unten im Beet. Anschließend wurden das Rohr um den Wasserspeicher immer wieder aufzufüllen und das Überlaufrohr, damit die Pflanzen nicht im Wasser stehen, installiert. Ein wasserdurchlässiges Vlies wurde passend zugeschnitten. Es dient als Trennschicht zwischen Kies und Erde und sorgt dafür, dass die Erde nicht zwischen die Steine rutscht, sondern diese lediglich Wasser in ihren Zwischenräumen speichern. Die Pflanzen können später durch Konzentrationsgefälle die ganze Zeit das Wasser von unten her ziehen. Die Beete brauchen nur einmal wöchentlich über die Zufluss-Rohre bewässert zu werden!
Am letzten Bautag wurden die Kisten und Reifen mit Erde und Kompost befüllt und mit den Pflanzen, die die Kinder sich gewünscht hatten bepflanzt: Erdbeeren, Ananas, Trauben, Möhren, Mangold, Fenchel, Bohnen, Zucchini, Kürbis, Salat, Zwiebel und Küchenkräuter. Außerdem war Xolisa Bangani von Ikhaya Gardens aus Khaylitsha gekommen, um den Kindern beizubringen, wie man Sitzgelegenheiten aus Reifen baut. Selbst einige Eltern, die zum Abholen der Kinder gekommen waren, halfen mit alles fertig zu stellen!