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„Meet Steven“ (2016)

Seit dem Wandbild-Projekt „Colourful Busshelters“ 2009 hatte Steven van Niekerk, Künstler aus Manenberg, bei zahlreichen Projekten und bei Schüleraustauschen als Leiter für kreative Teilprojekte mitgearbeitet.

Nun sollte er im April 2016 für 3 Wochen Aachen, das hiesige Leben und die Umgebung der Partnerschaft Aachen-Kapstadt kennenlernen. Untergebracht war er in dieser Zeit bei seiner Kollegin Uta Göbel-Groß in der Alten Windkunst in Herzogenrath.

Dort erlebte er eine gemeinschaftliche Wohnform und in Utas Atelier sowie Atelierraum Prozitron konnten die beiden zusammen und gemeinsam mit weiteren Kolleginnen und Kollegen von Uta arbeiten. Steven hat in dieser Zeit einige neue Arbeiten entwickeln können, neue Techniken erfahren und selbst auch Anleitungen gegeben. In einem Workshop im FrauenKomm.Gleis1, Herzogenrath, wirkte Steven als Dozent und brachte dem Kurs klassische Malerei im Bereich Portrait bei. Sprachgrenzen übersprang er leichtfüßig mit seinem Charme und Witz. Die Teilnehmerinnen waren begeistert.

Mit großer Neugier und Interesse hat Steven die gebotene Kunst in Aachener Galerien und Museen aufgesaugt – und auch als Ideengeber für eigene neue Arbeiten genutzt. Es gab einen immensen Austausch über Kunst und Architektur, Historie und Kultur, Land und Leute, Leben hier und dort in Südafrika.

„Meet Steven“ – unter diesem Motto haben wir am 18.4.2016 mit einem Fest und der Präsentation seiner Arbeiten im Atelier Prozitron seinen Abschied gefeiert. Er konnte dabei einige seiner Werke verkaufen, die anderen wurden bis zum Jahresende im Café Mundo im Welthaus ausgestellt.

Für Steven war der Aufenthalt in Aachen ein großes Erlebnis, aber auch eine große Herausforderung: sein erster Flug, das erste Mal im Ausland – und gleich auf einem anderen Kontinent – und das erste Mal von seiner Familie getrennt. Während er hier 3 Wochen unter Freunden verbrachte, war seine Familie im Zentrum von Manenberg den gewaltsamen Ausschreitungen und Kämpfen der ortsansässigen Gangs ausgesetzt. Seine Telefonate mit seiner Frau waren von Anspannung und Sorge geprägt. Ehrlich sagte er vor dem Rückflug, dass er sich darauf freute, seine Familie bald wieder beschützen zu können.