Hackathon (WS 24/25)
Im Februar 2025 setzten die Kooperationspartner aus Aachen, Berlin und Kapstadt einen zweiwöchigen Community Hackathon in Khayelitsha um. Ziel des Formats war es, zusammen mit Initiativen vor Ort kostengünstige, nachhaltige Lösungen für gemeinwohlorientierte Infrastruktur mit Fokus auf Gemeinschaftsgärten zu entwickeln.
Der Hackathon verband praktisches Experimentieren, gegenseitiges Lernen und die prototypische Umsetzung konkreter Ideen aus recycelten Materialien. Vor Ort beteiligt waren der Khayelitsha Canoe Club, die Hausgartengruppe Sonke Masilime, der Community Garten Igalelo Labafazi, weitere lokale Aktivistinnen und Aktivisten sowie sechs Produktdesign-Studierende und Professor Sönke Hoof der FH Aachen. Die WDR-Lokalzeit Aachen berichtete vor und nach dem Projekt ausführlich mit Filmausschnitten und Interviews.
Studentin Lara Haaken berichtete: „Ich weiß noch ganz genau, als wir das erste Mal rein gefahren sind ins Township – diese ganzen Geräusche, die Gerüche, diese ganze Szenerie – die ganze Zeit umgeben von Bergen zu sein, mit diesem harten Kontrast zu der kulturellen Realität, in der die Menschen dort leben. Ich glaube, das konnte sich keiner von uns vorstellen, wie es am Ende da war.“
In der ersten Hackathon-Woche arbeiteten rund 30 Teilnehmende an Herausforderungen im Bereich Urban Gardening: Sonnenschutz, Windschutz, Bewässerung und Aufzucht von Samen und Setzlingen. Die Ergebnisse wurden bei einem Community-Event öffentlich vorgestellt. Neben lokalen Gärtnerinnen und Gärtnern kamen auch zahlreiche NGO-Mitglieder aus anderen Vierteln Kapstadts.
Professor Sönke Hoof über die Vorgehensweise: „Die sind da schon am Arbeiten während wir noch denken. Und das war für mich eigentlich die schwierigste Situation. Und deswegen musste man ganz genau gucken: Was ist das denn hier eigentlich? Was wollen die denn wirklich? Und nicht: Was glauben wir, was die brauchen könnten! Und das ist eigentlich so der Knackpunkt. Wenn man das – glaube ich – nicht schafft an der Stelle zu lösen, dann kann man keinen nachhaltigen Erfolg haben.“
In der zweiten Woche stand ein leerstehendes Grundstück in Makhaza im Fokus, das zuvor als illegale Müllhalde genutzt wurde. Gemeinsam mit der Community wurde das Gelände in einen neuen Nachbarschafts- und Spielplatz verwandelt – dem „Khayelitsha Community Hub“, der heute täglich von über 100 Menschen genutzt wird.
Studentin Paloma Marchal: „Das Beste war, als wir in der zweiten Woche den Spielplatz gebaut haben und dann gesehen haben, wie die Kinder vor Ort gespielt haben und sich darauf freuten – einfach zu sehen, dass wir da einen nachhaltigen Input hatten und dass das jetzt so weiterläuft. Es war eine Challenge aus Nichts viel zu machen, mit wenig Geld, mit dem Material, das man vor Ort hat – und ich finde, das haben wir aber sehr gut hinbekommen.“
Alle Lösungen entstanden in Co-Creation zwischen Community-Mitgliedern, Studierenden der FH Aachen und lokalen Initiativen. Die Resonanz der Community sowie unserer Partner war durchweg enthusiastisch und positiv.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Recycling, Kreativität und Community-Wissen soziale und ökologische Wirkung entfalten können. Es konnten neue Räume für Begegnung, Bildung und Ernährungssouveränität geschaffen werden. Wir danken allen beteiligten Partnern und freuen uns auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit.

