Gärten in Kapstadt

Die Projektphase in Kapstadt benötigte eine Anlaufphase, da wir einen Zeitplan ausarbeiten mussten, der nicht nur für alle Teilnehmenden passte, sondern auch für die drei Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiteten. Wir teilten die drei Monate in dreiwöchige Arbeitsphasen für jede Organisation auf.

Mkhanyiseli Public Primary School

Wir begannen im Townhsip Nyanga und arbeiteten dort mit GUFFI (Gugulethu Urban Food Forest Initiative) zusammen. Während dieser Wochen konnten wir an der Mkhanyiseli Public Primary School in einem Öko-Club mithelfen, der ein Wahlfach am Nachmittag. Wir führten Workshops durch, um die Kinder für Themen wie nachhaltigem Konsum, Plastikverschmutzung und dem Abbau von Ressourcen zu sensibilisieren bzw. erstmalig in Kontakt zu bringen. Zum Abschluss bauten wir gemeinsam mit den Kindern eine Sitzbank für den Schulgarten aus sogenannten „Eco-Bricks” und einem Stroh-Lehm-Gemisch. „Eco-Bricks” sind Plastikflaschen, die wir gemeinsam mit den Kindern mit Plastikmüll füllten, den wir auf dem Schulgelände gesammelt hatten. Durch das starke Verdichten des Plastikmülls in den Flaschen, können diese als Baumaterial genutzt werden.

Dryden Primary School

Das zweite Projekt in Kapstadt wurde von der Initiative „Neighbourhood Gardens“ organisiert und konzentrierte sich auch auf das Schulgelände der Dryden Primary School in Saltriver. Wir arbeiteten hauptsächlich ohne die Kinder und legten in einer Ecke des Schulhofs einen kleinen Schulgarten an. Da der Standort zuvor ungenutzt und stark vermüllt war, mussten wir sehr hart arbeiten, um am Ende einen wunderschönen Garten zu erhalten. Mit den Kindern pflanzten wir abschließend einheimische Pflanzen vom Kap an, die als Renosterveld-Vegetation bezeichnet werden und zur Fynbos-Familie gehören, die nur im Westkap Südafrikas wächst. Wir luden dazu eine Fynbos-Expertin ein, die den Kindern die nützlichen Eigenschaften der Pflanzen erklärte. Die Kinder werden in Zukunft die Verantwortung und Pflege des neu angelegten Gartens übernehmen. Nach dem erfolgreichen Einsatz an der Schule halfen wir beim Bau von Beeten in einem nahe gelegenen Garten aus, der zu den von der Organisation unterstützten Gärten gehört. Es war eine großartige Erfahrung, Einblicke in die Community zu bekommen und etwas über ihre Sorgen und Hoffnungen für ihr Viertel zu erfahren.

Calvinist Protestant Church

Das letzte Projekt fand in Strandfontein statt und wurde von CWA (Community Women Action) durchgeführt, einer Organisation, die sich für die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen und anderen marginalisierten und stigmatisierten Menschen einsetzt. Wir arbeiteten auf dem Gelände des I.D. Morkel Recreation & Community Centre der Calvinist Protestant Church, die von der Stadt Kapstadt aufgefordert worden waren, Maßnahmen zu ergreifen, das Grundstück zu nutzen. Das Gelände liegt zwischen zwei informellen Siedlungen, und so entstand die Idee, auf dem Gelände einen Gemüsegarten anzulegen, um die ansässige Gemeinschaft einzubinden und ihre Ernährungssicherheit zu verbessern. Wir konnten für dieses Projekt eine Finanzierung über das Klimaticket der Partnerschaft Aachen-Kapstadt erhalten. Dank der 14.000 Rand (etwa 700 Euro) konnten wir Materialien, Farbe, Erde und Kompost für unsere Pflanzkästen kaufen. Trotz unserer Bemühungen, mit der örtlichen Gemeinde in Kontakt zu treten, war es uns nicht möglich, einen Bepflanzungsworkshop zu organisieren. Das lag an der mangelnden Kommunikation zwischen den vor Ort Beteiligten. Leider hatte uns die Kirche im Vorfeld nicht mitgeteilt, dass sie schon seit langem Schwierigkeiten hatte, mit der Community der informellen Siedlungen Kontakt aufzunehmen und zusammenzuarbeiten. Schließlich beendeten wir unsere Bauarbeiten an den Pflanzboxen, pflanzten aber außer einigen Samen nichts an. Die Frage nach der laufenden Instandhaltung, Pflege und Verantwortlichkeit konnte nicht beantwortet werden, sodass wir beschlossen, das Projekt ohne das abschließende Bepflanzen zu übergeben.